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Wichtige Infos zu Feuerlöschern

Auch wenn der Gesetzgeber nicht genau vorschreibt, wo und wie viele Feuerlöscher im Haus installiert sein müssen, sind sie alles andere als ein überflüssiger Luxus. Schließlich schützen Sie nicht nur die eigenen vier Wände, sondern können im entscheidenden Moment auch Leben retten. Dabei kommt es auf jede Sekunde an. Wir möchten Sie hier auf dieser Seite etwas über die Handhabung und den Umgang mit Feuerlöschern informieren.

Feuerlöscher sind an leicht zugänglichen Stellen aufzustellen und durch gut sichtbare Hinweisschilder zu kennzeichnen. In größeren Gebäuden, z.B. Gasthäusern, Versammlungsräumen, Kindergärten, Schulen, Betriebsstätten etc., ist dies zwingend vorgeschrieben.

 

Dieses Schild weißt auf eine Ort hin, an dem ein Feuerlöscher aufgestellt bzw. montiert ist

Hier wird der Weg zum nächsten Feuerlöscher gezeigt.

Auswahl des richtigen Feuerlöschers

Mit der Auswahl des richtigen Löschmittels fällt und steht jede Brandbekämpfung. Vor dem Kauf eines Feuerlöschers ist also entscheidend zu wissen, welche Stoffe in der gewohnten Umgebung brandgefährdet sind. Diese Stoffe werden in so genannte Brandklassen unterteilt:

 

Brennbare feste Stoffe z.B. Holz, Papier, Stroh, Textilien, Kohle, ...
Einsetzbare Feuerlöscher:
Wasserlöscher, Schaumlöscher,
Pulverlöscher der für die Brandklasse A geeignet ist! (siehe Aufdruck)

 

Brennbare flüssige und flüssig werdende Stoffe z.B. Benzin, Benzol, Öle,
Fette, Lacke, Teer, Äther, Alkohol, Stearin, Paraffin, ...
Einsetzbare Feuerlöscher:
Schaumlöscher, Pulverlöscher der für die Brandklasse B
geeignet ist! (siehe Aufdruck), Kohlendioxid-Löscher (CO2).

 

Brennbare gasförmigen Stoffe z.B. Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Stadtgas, ...
Einsetzbare Feuerlöscher:
Pulverlöscher der für die Brandklasse C geeignet ist! (siehe Aufdruck)

 

Brennbare gasförmigen Stoffe z.B. Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Stadtgas, ...
Einsetzbare Feuerlöscher:
Pulverlöscher der für die Brandklasse C geeignet ist! (siehe Aufdruck)

 

Jeder Feuerlöscher ist aber nur für bestimmte Brandklassen geeignet bzw. zugelassen. Nachfolgend können Sie erkennen, welcher Löscher für welchen Brand am besten geeignet ist. Falls gesetzliche Auflagen hinsichtlich der Geräte bzw. der geeigneten Größen zum Tragen kommen, sollten Sie immer Rat beim Fachhandel einholen, denn durch einen unzureichenden Brandschutz kann die Versicherung erlöschen:

 

Löschertyp 

Pulver mit
Glutbrand-
pulver (PG)

Pulver mit
Metallbrand-
pulver (PM)

Pulver mit
Spezial-
pulver (P)

Kohlen-
dioxid
(CO2)

Wasser
(W)

Schaum
(S)

OK

NEIN

NEIN

NEIN

OK

OK

OK

NEIN

OK

OK

NEIN

OK

OK

NEIN

OK

NEIN

NEIN

NEIN

NEIN

OK

NEIN

NEIN

NEIN

NEIN

 

Detaillierte Informationen zu den Eigenschaften der Löschmittel:

 

Pulver
Pulver ist eines der besten und effektivsten Löschmittel. Leider verursacht es - gerade in geschlossenen Räumen - einen erheblichen Löschmittelschaden. Seine Löschwirkung beruht hauptsächlich auf antikatalytische Einwirkung auf den chemischen Verbrennungsprozess. Hauptbestandteile sind, je nach Pulver: Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Natriumcarbonat, Kaliumverbindungen und Alkalichloride, sowie spezielle Salzgemische zur Brandbekämpfung bei Metallbränden.

Wasser
Wasser ist in unveränderter Form das einfachste Löschmittel. Es wird in kleineren Mengen, z.B. in Handfeuerlöschern oft mit einem so genannten Netzmittel versetzt. Dieses lässt das Wasser auf dem abzulöschenden Objekt besser haften. Eine Zusetzung von Imprägniermitteln um das abgelöschte Brandgut vor erneuter Zündung zu schützen ist verbreitet. Die Zusatzstoffe sollen die begrenzte Menge Löschmittel optimal ausnutzen. In großen, stationären Löschanlagen, so genannten Sprinkleranlagen wird dem Wasser kein Zusatzstoff beigefügt, da hier nahezu unendlicher Vorrat bereitsteht. Wasser ist ohne Zusetzung von Frostschutzmitteln im Außenbereich nur bedingt bereithaltungsfähig. Die Löschwirkung beruht auf abkühlender und erstickender Wirkung.

Schaum
Schaum ist ein Löschmittel, das die Feuerwehr schon jahrelang einsetzt und das sich in der Praxis bewährt hat. Leider findet es nur sehr schwer den Weg in den nichtgewerblichen Bereich (Haushalte etc.). Die Hauptbestandteile des Schaummittels sind Proteine oder Tenside. Dem in dem Löschmittelbehälter befindlichen Wasser wird beim Aktivieren des Feuerlöschers das Schaummittel eingespritzt.
Beim Ausströmen über den Löschschlauch wird dem Gemisch Luft beigefügt, welche die Aufschäumung ermöglicht. Der so entstandene Schaum greift in den chemischen Verbrennungsprozess ein und kühlt bzw. erstickt den Brandherd. Gleichzeitig bildet der zusammengefallene Schaum auch auf Flüssigkeiten einen stabilen und rückzündungsverhindernden Film, der über Stunden hin weg das Brandobjekt sichert. Da der Schaum gezielt anzuwenden ist, ist eine Verunreinigung über den Brandherd hinaus nahezu auszuschließen.
Aus diesem Grund ist der Löschschaden gering und das ausgetretene Schaummittel bzw. der zurückgebliebene Film ist einfach zu entfernen. Schaumlöscher sind auf Grund des Wassergehaltes nur mit Zusatzstoffen frostsicher!

Kohlendioxid
Kohlendioxid ist ein Gas, welches in Druckgasflaschen mit Schneerohr in den Handel kommt. Es liegt beim Austritt aus dem Schneerohr, wie der Name schon sagt, als Schnee bzw. als Nebel vor. Die Löscheigenschaft liegt in der Verdrängung von Sauerstoff bzw. durch Abkühlen des Brandgutes, da Kohlensäureschnee eine Temperatur von etwa -75°C hat. Es ist elektrisch nicht leitend und hinterlässt keinerlei Rückstände. Die Anwendung ist bei unter Spannung stehenden Anlagen unbedenklich. Kohlendioxid ist schwerer als Luft und wirkt ab einem Volumenanteil von 8 % erstickend. In engen und schlecht belüfteten Räumen besteht Lebensgefahr. Da sich das Löschmittel verflüchtigt ist der Einsatz im Außenbereich begrenzt.

 

Wie wird ein Feuerlöscher bedient?

 

Bedienung und Gefahrenhinweise sind auf allen Feuerlöschern stichwortartig aufgedruckt.
Hier die wichtigsten Grundregeln:

  • Feuerlöscher entsichern

  • Löschschlauch bzw. Löschpistole festhalten (Rückstoß)

  • Bei Bränden der Brandklasse A in kurzen Stößen löschen, denn nach ca. 15 Sekunden ist der Löscher leer.

  • Achtung: Leere Feuerlöscher sofort wieder nachfüllen lassen!
     

Richtige Brandbekämpfung

 

FALSCH

RICHTIG

Feuer nicht gegen die Windrichtung sondern mit dem Wind angreifen

Flächenbrände nicht von
hinten sondern von vorn
nach hinten ablöschen

Tropf und Fließbrände nicht von unten nach oben sondern von oben nach unten bekämpfen

Feuerlöscher nicht nacheinander sondern gleichzeitig einsetzen

Brandstelle nicht verlassen
sondern auf Wiederaufflammen achten

 

Nach der Benutzung des Feuerlöschers, diesen auf keinen Fall wieder an seinen ursprünglichen Platz bringen, sondern sofort wieder füllen lassen.

Bitte nicht den Helden spielen!

Führt Ihr erster Löschversuch zu keinem Erfolg, sofort den Raum verlassen.
Schließen Sie möglichst die Türen, aber nehmen Sie den Schlüssel mit.
Alarmieren Sie die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112.
Denken Sie immer an Ihre Eigensicherung!

 

Brandrauch und -gase werden immer wieder unterschätzt und können in kürzester Zeit tödlich wirken!

Sicher ist sicher: Rufen Sie im Brandfall immer die Feuerwehr!


Regelmäßige Prüfung der Feuerlöscher nicht vergessen!

Nach der Norm soll alle zwei Jahre eine fachmännische Prüfung des Feuerlöschers durchgeführt werden. Nur so lässt sich die nötige Funktionssicherheit gewährleisten. Diese Regelung gilt für Aufladelöscher, bei denen sich das Treibgas in einem Behälter befindet und erst bei Auslösung in den Löschmitteltank strömt. Vorteil dieses Löschers ist, dass er nach Gebrauch wieder verwendet werden kann.

Vorsicht bei so genannten Dauerdrucklöschern, bei denen sich das Löschmittel und Treibgas im gleichen Behälter befinden. Diese Behälter müssen, nach der Druckbehälterverordnung, zusätzlich zu den oben genannten Prüfterminen, alle zehn Jahre durch Sachverständige (TÜV) geprüft werden.